Vorstellung der Operationstechnik zur Hüftprothetik in der Zeitschrift Orthopress

Dr. Clasbrummel hat im Januar 2021 seine Operationstechnik zur Hüftprothetik in der Zeitschrift Orthopress vorgesgtellt. Seit August 2020 ist Dr. Clasbrummel in der ATOS Klinik in Stuttgart erfolgreich tätig.

Schnell wieder fit nach Hüft-OP

Mit der AMIS-Methode in der ATOS Klinik Stuttgart

Wer, zum Beispiel aufgrund einer Arthrose, ein neues Hüftgelenk benötigt, muss heutzutage keine große offene Operation mehr fürchten. „Dank des innovativen AMIS-Verfahrens werden Muskeln und Nerven geschont und die Patienten können bereits am OP-Tag aufstehen und das neue Gelenk voll belasten“, erläutert der Stuttgarter Orthopäde und Chirurg Dr. med. Bernhard Clasbrummel.

Herr Dr. Clasbrummel, was verbirgt sich hinter der Abkürzung AMIS?

Dr. Clasbrummel: Die Abkürzung AMIS steht für „anterior minimally invasive surgery“ oder auf Deutsch „vordere minimalinvasive Chirurgie“. Für die Patienten bedeutet das schlicht und einfach einen schonenden Zugang zum Gelenk ohne größere Gewebeschäden. Früher wurde das Gelenk großflächig freigelegt, um es gegen das künstliche Gelenk tauschen zu können. Dabei entstand ein großes Weichteiltrauma. Das bedeutet, dass Muskeln und anderes Gewebe durchtrennt wurden. Die Patienten erlitten dadurch im Anschluss an die OP einen enormen Kraftverlust und das Gewebetrauma musste langwierig heilen. Bei dem AMIS-Verfahren verschaffen wir uns von vorne einen kleinen Zugang und nutzen natürliche Muskellogen, um zum Gelenk zu gelangen. Dabei können wir die Muskeln wie einen Vorhang beiseiteschieben und müssen diese nicht durchtrennen. Weichteilgewebe und Nerven bleiben also unbeschadet.

Inwiefern macht sich das bei den Patienten bemerkbar?

Dr. Clasbrummel: Die Patienten können praktisch direkt im Anschluss an die OP aufstehen und das betroffene Bein voll belasten. Es besteht keinerlei Kraftverlust, welcher nach der herkömmlichen OP häufig zu einem Absinken der operierten Hüfte und damit zu einem unnatürlichen Gangbild geführt hat. Die Kraft ist da und die Schmerzen halten sich aufgrund des geringen Weichteiltraumas in Grenzen. Die gesamte Einheilungsphase verkürzt sich dank AMIS deutlich. In den ersten Wochen empfehlen wir den Patienten zwar Unterarmstützen, diese dienen aber vornehmlich der Sicherheit.

Gibt es weitere Vorteile gegenüber den herkömmlichen Verfahren?

Dr. Clasbrummel: Ja, die gibt es. Zum einen müssen wir keinen Wundkatheter legen, wodurch die Infektionsgefahr geringer ist. Wir liegen in unserer Praxis weit unter der durchschnittlichen Infektionsrate öffentlicher Kliniken. Ich selbst desinfiziere vor der Operation das Operationsgebiet, führe dann die Implantation durch und verschließe die Wunde auch selbst wieder. So erfolgt in unserer Praxis die gesamte Versorgung aus einer Hand. Des Weiteren kommt es im Rahmen der AMIS-Methode seltener zu Entzündungen der Schleimbeutel. Und zu guter Letzt ist die Narbe aufgrund des minimalinvasiven Verfahrens kleiner als bei offenen Operationen.

Kann das AMIS-Verfahren bei allen Patienten, die eine neue Hüfte brauchen, angewendet werden?

Dr. Clasbrummel: Die meisten Patienten können wir nach dieser Methode operieren, auch Übergewichtige. Adipöse Patienten profitieren sogar ganz besonders von dem schonenden Verfahren, da wir nicht zusätzlich noch durch die Fettschicht am Oberschenkel schneiden müssen. Auch viele Revisionseingriffe, also Eingriffe, bei denen das künstliche Gelenk getauscht werden muss, können wir auf diese Weise durchführen.

Herr Dr. Clasbrummel, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

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